Metadiskurs

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums richtet sich der Blick verstärkt auf die Wurzeln von Kinaesthetics. Die Gründergeneration von damals - Anna Halprin, John Graham, Frank Hatch - waren wie viele andere Menschen inspiriert von Gregory Bateson. Der amerikanische Autor und Psychiater Stephen Schoen war sein enger Freund und Schüler. In seinem Buch nimmt er uns mit auf eine einzigartige Begegnung mit dem Denker und Menschen Gregory Bateson.

 

Schoen, S. (2011). Gregory Bateson: Metadiskurs.
     Siebnen: verlag lebensqualität. ISBN: 978-3-9523887-0-9

 

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Buchbesprechung

Gregory Bateson - Metadiskurs

von Stephen Schoen (mit einem Vorwort von Nora Bateson)

Nicht nur die Gründergeneration der Kybernetik war inspiriert von Gregory Batesons Gedanken. Noch heute faszinieren seine Bücher viele Menschen. Gregory Bateson war Anthropologe, Biologe, Sozialwissenschafter, Kybernetiker und Philosoph. Bateson betrachtete die wissenschaftlichen Gebiete nicht als getrennte Disziplinen, sondern als verschiedene Perspektiven seines systemisch-kybernetischen Denkens. Insbesondere seine Auseinandersetzung mit Themen wie  Lernen und seine Beschreibung des Wesens von lebenden Systemen haben Kinaesthetics nachhaltig beeinfluss.

Durch seine Auseinandersetzung mit Geist und Natur war er ein Forscher der feinen  Grenzlinien zwischen Heiligem und Banalem, dem Bewussten und dem Unbewussten oder dem Denken und Fühlen. Menschen, die einmal ein Buch von Gregory  Bateson zur Hand genommen haben, kennen das zwiespältige Gefühl. Einerseits sind die Ideen und Gedanken von Bateson schwierig nachzuvollziehen.  Andererseits legt man das Buch nicht einfach weg. Denn von Batesons Gedankengängen geht eine Faszination aus. Die LeserInnen begleitet in der drohenden Überforderung das demütige Gefühl, einem Menschen zu begegnen, der seiner Zeit weit voraus war.

Es wäre praktisch, wenn man einen Wegbegleiter hätte, der einen in die Welt von Gregory Bateson einführen würde. Die Stiftung Lebensqualität hat einen  gefunden: Der amerikanische Autor und Psychiater Stephen Schoen war ein enger Freund und Schüler. In seinem Buch nimmt er uns mit auf eine einzigartige Reise zum Denker und Menschen Gregory Bateson. Seine Tochter Nora Bateson betont in ihrem Vorwort, dass die Beziehung im Denken ihres Vaters eine  zentrale Rolle spielte: „Wir sind nicht, was wird sind – wir sind, was wir in Beziehung zu etwas sind.“ Aus der Position eines Freundes beleuchtet Schoen  besonders die Gedanken in den „Metalogen“ von Bateson in verständlicher und unterhaltender Weise, zum Beispiel mit dieser Geschichte, die Bateson gern  erzählte: Eine alte Frau träumt, dass, während sie nachts im Bett liegt, ein eleganter junger Mann durch ihr offenes Fenster steigt. Als er an ihr Bett tritt, setzt sie  sich auf und fragt mit heiserer Stimme: „Was werden Sie tun?“ Darauf verneigt er sich und sagt: „Ich weiß es nicht, Madam. Es ist Ihr Traum.“

(von Daniel Straub)